11.05.2017 - 5.5 Vorstellung eines modernen Citymanagementsystems

Herr Baier stellt sich als Softwareunternehmer aus Rostock vor. Er hat zusammen mit der Stadt Güstrow im Auftrag des Bundes unter zu Hilfenahme von Fördermitteln der Städtebauförderung ein Stadtportal entwickelt, welches die Zielgruppen Besucher, Händler, Unternehmen und Stadtverwaltung verbindet. Die Projektlaufzeit betrug zwei Jahre. Die Stadt Güstrow ist Betreiber des Portals und steuert die Inhalte. Für die Händler in Güstrow ist die Teilnahme auf Grund der Förderung kostenlos. In Prenzlau, wo gegenwärtig das System eingeführt wird, werden kostendeckende Preise zum Ansatz gebracht. Dies hat jedoch nicht zu einer mangelnden Teilnahme geführt. Das Eigenengagement der Händler ist im Vergleich zu Güstrow höher einzuschätzen. Hauptziel des Systems ist die Unterstützung der Gewerbetreibenden. Darunter sind nicht nur die Händler, sondern auch die Gastronomen und touristische Anbieter zu verstehen. Es ist so angelegt, dass jede Stadt sich mit ihren individuellen Besonderheiten dort "wiederfindet", um die Akzeptanz bei der heimischen Bevölkerung zu erhöhen. Es werden die Sehenswürdigkeiten mit dem Gastronomieangebot und dem Einzelhandel auf verschiedene Art und Weise in Verbindung gebracht, so dass ein Besucher damit seinen Aufenthalt  z.B. in Hagenow planen kann. Ergänzt wird das System durch einen Veranstaltungskalender, der nicht nur von der Stadt, sondern von jedem Händler mit seinen individuellen Aktionen aktuell zu halten ist. Jeder Händler hat die Möglichkeit, sich auf einer extra Seite gesondert zu präsentieren einschließlich seiner Angebote. Eine Begrenzung der Produktanzahl gibt es nicht. Eine Verlinkung zur eigenen Website und, wenn vorhanden, zum eigenen Internetshop ist im Standard vorgesehen. Auf diese Seite hat nur der Gewerbetreibende Zugriff. Über eine Kartenfunktion werden die Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Sehenswürdigkeiten verortet.

Die durch das Stadtportal erzielten Klicks werden an die Händlerseiten weitergegeben. Dadurch steigt deren Ranking in den Suchmaschinen, wie z.B: Google. Der Händler erhält eine detaillierte Statistik, welche seiner Seiten wie oft angeklickt wurden.

Die Stadt als Betreiber konfiguriert die ersten beiden Systemebenen. Dadurch kann der Betreiber seine Strategie zur Standortentwicklung einfließen lassen, insbesondere    welche Bereiche sollen gesondert dargestellt, beworben und damit gestärkt werden.

Das System ist Smartphone fähig und kann auch als App betrieben werden, wobei die Erfahrungen zeigen, dass Apps für kleine Städte kaum aus dem Netz heruntergeladen werden.

Der Systemserver befindet sich in Karlsruhe. Der Betrieb der Seite kostet ca. 30 € pro Monat. Die Einrichtung für das System kostet den Händler zwischen 10 T€  und 20 T€. Die Einrichtung kann gefördert werden. Es gibt auch die Möglichkeit der Refinanzierung über die Händler, dass diese zwischen 100 € und 150 € einmalige Einrichtungskosten bezahlen. Hier kann noch in Basis- und Prämiumeinträge unterschieden werden, wenn es gewünscht wird.

Für die Systemeinführung und Betreuung ist es von Vorteil, einen "Kontaktmann" bei der Stadt für die Händlerschaft zu haben, der diese im Einführungsprozess unterstützt. Das Systemhaus bietet eine zweitägige Schulung an. In Güstrow wurde die Stadtinformation eng für die Darstellung der touristischen Attraktionen mit eingebunden.

Die Weiterentwicklung des Systems vollzieht sich in Solidarität aller Kunden. Wenn Hagenow zum Beispiel eine Idee umgesetzt haben möchte, würde diese mit Güstrow und Prenzlau ebenfalls besprochen und bei gemeinsamer Nutzung die Kosten geteilt.

Um das System bekannt zu machen, wurden in Güstrow QR - Codes in die Schaufenster geklebt.

Frau Lagemann fasst zusammen, dass die von Herrn Baier vorgestellte Lösung für ein modernes Citymanagement positiv im Ausschusses reflektiert und der Ausschuss sich nunmehr weiter damit befassen wird. Sie bedankt sich im Namen aller Anwesenden beim Referenten.  

Abstimmungsergebnis: