30.01.2017 - 6 Einwohnerfragestunde
Grunddaten
- TOP:
- Ö 6
- Gremium:
- Ausschuss für Umwelt und Ordnung
- Datum:
- Mo., 30.01.2017
- Status:
- öffentlich (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Außerordentliche Sitzung
Wortprotokoll
Anfragen der Stadtvertreter und Ausschussmitglieder
Herr Laabs fragt, ob in einem Dränteich statt Totholzsperren andere Techniken möglich sind?
Herr Fronek: Findlinge oder Wasserpflanzen.
Herr Jessel möchte wissen, wie die Entschlammung des Sedimentfanges (SF) und des Mühlenteiches ablaufen soll?
Herr Fronek:
1. Gewässerausbau (Uferverdickungen) und Dränteiche
2. Der Schlamm aus dem MT wird mit einem Langarmbagger zusammengeschoben und in den SF gepumpt
3. Der SF wird abgesperrt, der Bypass unter dem Weg für die Schmaar geöffnet
4. Das gesamte Wasser- Sedimentgemisch trocknet im SF aus
5. Es wird herausgeholt und auf einer landwirtschaftlichen Fläche ausgebracht
Herr Laabs: Wann beginnt das Gesamtprojekt?
Herr Wiese: Für Ende 2017 wird ein Antrag auf vorzeitigen, unschädlichen Baubeginn gestellt, genauere Zeitangaben kann und will man nicht machen. Wahrscheinlich läuft einiges parallel.
Herr Wrankmore: Ziel ist es, dass keine Nährstoffe und weniger Sediment in der Schmaar transportiert werden. Sollte man nicht eher an die Ursachen herangehen?
Herr Fronek: Ja.
Da die Schmaar durch moorige Flächen fließt, ist der Eintrag hoch. Eine Bepflanzung der Uferbereiche vermindert den Sedimenteintrag.
Herr Prieß: Wie groß ist die Befüllung vom Sedimentfang in %?
Herr Fronek: Im SF sind ca. 3200 m³ Sediment, das entspricht ca. 54 %. Je höher der Füllgrad, desto schlechter funktioniert die Ablagerung von Sediment.
Herr Jessel: Der SF erfüllt seine Funktion nicht mehr, das Sediment findet sich im MT wieder.
Herr Fronek: Der MT wurde früher alle 6 bis 8 Jahre ausgebaggert. Es wurden 4600 bis 5700 m³ herausgeholt. Jetzt sind in 10 Jahren im MT 2100 m³ und im SF ca. 3200 m³, insgesamt also 5300 m³ angefallen. Das wird Sediment wird u.a. von den bewirtschafteten Feldern und unbefestigeten Uferabschnitten in die Schmaar getragen. Und bei Starkregenereignissen aus dem SF herausgespült und in den MT transportiert.
Herr Möller: In Zukunft werden die Entschlammungsintervalle vom SF verkürzt.
Herr Wrankmore: Ein Auspumpen des SF alle fünf Jahre für 100 000,- € ist billiger als eine Gesamtmaßnahme von 500 000,- €.
Herr Fronek: Die Förderung beträgt jetzt 100%. Allein die Entleerung von Sedimentfang und Mühlenteich kostet heute knapp 300 000,- €.
Anfragen der Gäste
Herr Thoms: Ziel ist es die Sedimentbewegung einzudämmen. Sediment kommt auch aus Helm und durchfließt Zapel. An der Holzbrücke hinter der Großbäckerei ist die eine Seite der Böschung weggespült. Die Unterhaltungsarbeiten sind Aufgabe des Wasser- und Bodenverbandes. Ich kann aus meiner langjährigen Tätigkeit im Meliorationswesen Erfahrungen einbringen und Vorschläge machen, wie z.B. die Fließgeschwindigkeit vor dem renaturierten Schmaarabschnitt reduziert werden kann.
Herr Wiese: Gerne.
Frau Borchert: Ist der Dränteich auf meinem Grundstück aus der Planung heraus genommen worden?
Herr Fronek: Ja, es wird kein hoher Nährstoffeintrag an dieser Stelle erwartet. Es war ein Vorschlag vom StALU, dem wir nachgingen und den wir jetzt verworfen haben.
Herr Jessel: Im Bereich der Kleingärten wurde das Material aus der Schmaar am Ufer abgelegt. Soll das so sein? Von der alten Ziegelei, flussabwärts gibt es starken Wildwuchs am Ufer der Schmaar. Viel Laub landet im Mühlenteich.
Die Ausbaggerung des MT 2005 war „murks“, die Böschung wurde hineingeschoben, Faschinen fehlen.
Herr Näth: Die Herrsche Kuhle ist kein Sedimentfang. Die Schmaar sollte zwischen Herrscher Kuhle und SF breiter gemacht werden. Eine Mäandrierung bringt nichts, wenn man das Ziel „kein Sand mehr in der Schmaar“ erreichen will.
Herr Thoms: Die Sohlbreite der Schmaar lag früher bei 1,50 m.
Herr Wiese: Die Inhalte der Wasserrahmenrichtlinie (Verbesserung und Erhalt der Wasserqualität) müssen erfüllt werden. Die Vorschläge, um dieses Ziel zu erreichen, werden überprüft.