15.03.2018 - 5.3 Entwicklung des Museums Hagenow zum Leitmuseum ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.3
- Datum:
- Do., 15.03.2018
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:15
- Anlass:
- Sitzung
Wortprotokoll
Frau Lagemann gibt den Hinweis auf die in der Anlage zur Sitzung beigefügte Präsentation und verweist darauf, dass die Entwicklung unseres Museums zum Leitmuseum und „Eingangstor“ für die Griese Gegend ebenfalls ein Leitprojekt aus dem Marketingkonzept darstellt.
Herr Masche führt aus, dass die Aufgaben eines Museums in dem Sammeln, Forschen, Bewahren und dem Ausstellen bestehen. Deshalb sei die Bemessung eines Museums allein nach der Besucherzahl nicht sachgerecht. Trotzdem kommt dem Museum in Hagenow mit Blick auf die Standortentwicklung als Besucher anziehende Institution eine besondere Rolle zu. Deshalb hat sich die Verwaltung zusammen mit den Stadtvertretern entschieden bei weiterhin hohen Kostenunterdeckungen den Personalbestand aufrecht zu erhalten, die Ausstellung neu zu konzipieren und deutlich zu erweitern, um einen „Besuchermagnet“ zu schaffen. Dazu wurden ca. 250 T€ Fördermittel eingeworben. Mit dem Bestreben der Museumsleitung auch in 2016 und 2017 in den Besucherzahlen nicht weiter abzufallen, sind aus Sicht des Controllings falsche Prioritäten gesetzt worden. Im Ergebnis liegen die Museumsmitarbeiter ca. 12 Monate gegenüber dem beim Fördermittelgeber angegebenen Projektplan zurück. Die Verlängerung der Mittelabrufe aus den Fördermittelbescheiden ist aktuell vakant. Deshalb hat die Verwaltung nach Gesprächen mit der Museumsleitung entschieden, das Museum ab dem 4. Quartal 2017 zu schließen. Ein in diesem Zusammenhang erbetener Meilensteinplan zur Sicherung des Projektfortschritts wurde nunmehr vorgelegt. Eine Abkehr von dieser „Vorwärtsstrategie“ hält Herr Masche jedoch momentan noch für falsch. Natürlich dürfen die Kosten, wie vom Finanzausschuss angemahnt, nicht „ aus dem Ruder laufen“. Dies ist aber bisher nicht der Fall. Die Verluste entwickeln sich wie geplant. Ein endgültiges Kostengerüst für das Museum ergibt sich erst nach Fertigstellung der Ausstellung und der Schlüsselinvestitionen in Wittenburg sowie deren Markteinführung.
Der Ausschuss diskutiert intensiv über die geringen Besucherzahlen, die sich für das Museum alleine auf einem Niveau von ca. 2500 Besucher im Jahr bewegen. Frau Bahr hält die gegenwärtige Ausstellung für wenig attraktiv und unübersichtlich. Herr Jehring äußert, man müsse der Frage, „Was zieht wirklich Leute an?“, vorurteilsfrei nachgehen. Sind es Inhalte oder attraktive Ausstellungselemente? Auch müsse das Museum stärker als bisher bei Veranstaltungen innerhalb der Stadt mit einbezogen werden.
Der Ausschuss ist nicht bereit, die Schließung des Museums zu akzeptieren. Schließlich wurde die Hagenow Information auch deshalb in das Museumsgebäude verlegt, damit die Museumsmitarbeiter nicht durch den Publikumsverkehr in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt werden.
Frau Bahr stellt den Antrag, dies durch einen Beschluss zu dokumentieren. Es wird einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung alternative Regiemöglichkeiten für die Öffnung des Museums während der Projektphase prüft und umsetzt.