10.11.2016 - 5.2 regionalökonomische Beurteilung der Vorhaben Fa...

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Wortprotokoll

Herr Wiese erläutert eingangs, dass heute zur Sitzung die bereits an das Energieministerium unter Gremiumvorbehalt am 8.11.2016 versandte Stellungnahme zur Diskussion gestellt wird. Herr Masche ergänzt,  dem Wirtschaftsförderausschuss wurde vorab als Anlage der volkswirtschaftliche Teil dieser Stellungnahme zugesandt. Die heutige Diskussion soll der Meinungsbildung in den Fraktionen dienen. Eine Beschlussfassung ist im Hauptausschuss und in der Stadtvertretung vorgesehen.

Herr Masche erläutert zunächst die Ausgangsituation. Hagenow ist raumplanerisch der Kategorie Mittelzentrum zuzuordnen. Dieser Status darf durch die Ansiedlung des FOC nicht gefährdet werden. Hagenow verfügt über gute wirtschaftliche Rahmendaten ist aber auf touristrischen Gebiet im Vergleich zu anderen Satndorten eher unterentwickelt. Die Bedeutung Hagenows als  Einzelhandlelsstandort nimmt ab. Beweis dafür ist die rückläufige Einzelhandelszentralität. Die Einzelhandlesstrukturen sind noch von der Zeit, als Hagenow Kreisstadt war, geprägt und überdimensioniert. Deshalb wurden bereits im Einzelhandelskonzept, im ISEK und im Marketingkonzept Strategien entwickelt für deren Umbau. Laut der vorliegenden Auswirkungsanalyse wird Hagenow im Sortimentsbereich Bekleidung bis maximal 600 T€, im Bereich Schuhe und Lederwaren max. 200 T€ und in den sonstigen Sortimentsbereichen ebenfalls max. 200 T€ Umsatz voraussichtlich verlieren. Damit sinkt der Geamtumsatz am Standort Hagenow von 80 auf 79 MIo. €.

Nach einer Markteinführungsphase werden im FOC jährlich 1 MIo. Besucher und im Ferienpark incl. Hotel 225 T Gäste erwartet. Daraus kann ein touristsicher Umsatz von 200 T€ bis 250 T€ erwachsen. Dies ist ein unterer Wert, da der Tourismusgutachter Hagenow eine geringe Attraktivität bescheinigt. Das bedeutet, die Potentiale liegen in einer touristsichen Aufwertung von Hagenow.

Mit jährlichen Wertschöpfungseffekten von ca. 12,4 Mio. € für den Landkreis dürften jedoch die Chancen auch für Hagenow insgesamt überwiegen. 

Herr Wiese nimmt zu raumplanerischen Aspekten Stellung. Die Ansiedlung wird natürlich die Umwelt belasten. Durch die hohe Anzahl von Touristen und Tagesgästen wird auch der Katastrophenschutz und das Gesundheitssystem in der Region vor Herausforderungen gestellt werden. Problematisch wird die verkehrliche Situation bewertet, da davon ausgegangen wird, dass insbesondere Besucher des FOC aus Richtung Schwerin Hagenow durchfahren werden. Bei Staulagen auf der A24 auf dem Abschnitt Hagenow - Wittenburg könnte dies dann zu chaotischen Verhältnissen führen.

Herr Pries regt an, in der Stellungnahme als weitere Entlastungsstrecke die K 27 vorzuschlagen. Frau Lagemann ergänzt, diese Entlastungsstrecke dann gleich auch mit Fahrradweg auszubauen.

Herr Schlink bemerkt, dass er die geplanten Besucherzahlen und Auslastungen für sehr optimistisch hält. Schließlich seien bisher bei der Skihalle seines Wissens die Planzahlen auch nicht eingetreten. Im Kern ist es aber richtig, dass wir uns mit den Risiken für Hagenow und nicht mit denen des Betreibers befassen.

Herr Jehring sieht Gefahren für den kleinen Einzelhandel und fragt, ob dieser in der Meinungsbildung der Stadt eine Rolle gespielt hat.Herr Masche äußert, dass mit sogenannten "Ankerbetrieben" des Einzelhandels, die wesentlich für den Besucherzustrom in der Innenstadt verantwortlich sind, Gespräche geführt wurden. Diese bewerten die Chancen für die Region höher als die unmittelbare Beeinträchtigung. Durch die Einzelhandelskundenbefragung im September, deren Auswertung allerdings noch nicht vorliegt, wird sich die Stadt ein unabhängiges aktuelles Bild über die Wahrnehmung des Einzelhandels in der Stadt bei seinen Kunden machen.

Frau Lagemann versucht zusammen zu fassen, dass auch für sie die  positiven Effekte für die unmittelbare Region um Wittenburg die Beeinträchtigungen des Einzelhandels in Hagenow aufwiegen. Sie verweist auf die Brancheneinschränkungen als Auflage in dem Votum der Stadt und verteilt ein durch Sie bei der Verwaltung in Auftrag gegebenes Schriftstück. Dieses wird zur Kenntnis genommen.

 

 

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Abstimmungsergebnis:

 

 

Ja-Stimmen

 

Nein-Stimmen

 

Enthaltungen

 

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Anlagen