01.10.2015 - 8 Bericht der Gleichstellungsbeauftragten der Sta...

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Wortprotokoll

Frau Schweda, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hagenow, geht in ihrer Berichterstattung (Power-Point-Präsentation) auf folgende Arbeitsschwerpunkte, Inhalte und Ziele ihrer Tätigkeit ein:

Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern, verankert im Grundgesetz Artikel 3 Absatz 2.

Gender Mainstreaming, ein handlungsleitendes Prinzip, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu verwirklichen.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist bei allen Prozessen und Abläufen zu erfragen, ob Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigt werden und die Ergebnisse Chancen und Nutzen für beide Geschlechter bringen. Es geht bei Gender Mainstreaming um die Verbesserung und Überprüfung von Prozessen, mit der Zielstellung, eine geschlechterbezogene Sichtweise in allen Konzepten, auf allen Ebenen und in allen Phasen zu erreichen, bei Einbeziehung aller beteiligten Akteurinnen und Akteure. Es ist eine verbindliche Verpflichtung der Politik, die Geschlechterperspektive im Sinne einer Querschnittspolitik in allen gesellschaftlichen Bereichen zu integrieren. Junge Mädchen und Frauen in Deutschland verfügen über eine besonders gute Schulausbildung, dennoch entscheiden sich Mädchen im Rahmen ihrer Ausbildung und Studienwahl noch immer proportional häufig für typisch weibliche Berufsfelder und Studienfächer.

hrliche Beteiligung am bundesweiten Projekt „ Girls Day“

Viele Unternehmen öffnen an diesem Tag ihre Türen. Die Mädchen erfahren mehr über die Arbeitswelt und ihre Fähigkeiten, schnuppern bei Berufserkundungen und Mitmachaktionen in die unterschiedlichsten Berufsfelder hinein und informieren sich über Praktika und Ausbildungsplätze.

Mit einem eigenen „Boys Day“ in M-V jeweils im Herbst sollen die Jungen besonders auf Berufszweige im sozialen, pflegerischen und erzieherischen Bereich aufmerksam gemacht werden.

Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft“

Der Arbeitskreis „Schule und Wirtschaft wurde gegründet, um die Berufsausbildung noch weiter auszubauen. In diesem Arbeitskreis wird gemeinsam mit Unternehmen, Lehrern und der IHK zu Schwerin die Berufsinformationsmesse, die 1 x im Jahr in Hagenow stattfindet, vorbereitet. Dass diese Veranstaltungen von den Jugendlichen so gut angenommen werden, ist auch ein Verdienst der Lehrer und der Schulsozialarbeiterinnen, da hier eine gute Zusammenarbeit erfolgt.

Die 10. Berufsinformationsmesse findet am 8. Oktober im Haus der Firma Kühne statt.

Frauenaktionswoche

Anlässlich des Internationalen Frauentages wird jedes Jahr gemeinsam mit Vereinen, Verbänden und Institutionen die Frauenaktionswoche vorbereitet. Neben der öffentlichen Frauentagsfeier im Seniorentreff fanden Gesprächsrunden beim Demokratischen Frauenbund statt, wurde eine Modenschau für Frauen durchgeführt sowie der Weltgebetstag in der Kirche begangen. Höhepunkt des Aktionstages war die öffentliche Frauentagsfeier im Rathaussaal.

Die Vernetzung von Vereinen, Verbänden und Institutionen in der Stadt Hagenow ist eine wesentliche Voraussetzung für ein sozialpolitisches Handeln.

Kriminalpräventionsrat der Stadt Hagenow

Der Kriminalpräventionsrat arbeitet auch in diesem Jahr an mehreren Projekten, wie z.B. „Elterntraining“, „Drogen“, „Fremdes Entdecken“ oder „Instand Acts“. Das Projekt „Instand Acts“ zeichnet sich durch seine Sprache zu den Jugendlichen aus, Interessensbereiche von jungen Menschen werden angesprochen. Zu einer ganz besonderen Maßnahme gehört das über LEADER geförderte Projekt „Labyrinth“. Frau Silke Meyer und Frau Corinna Wolf hatten diese Idee im Vorfeld im Präventionsrat vorgestellt. Damit ist ein touristischer aber auch pädagogischer Anziehungspunkt in Hagenow entstanden.

Gemeinsame Projekte der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Ludwigslust

Die Regionalgruppe der Gleichstellungsbeauftragten Westmecklenburg der Landesarbeitsgemeinschaft M-V trifft sich regelmäßig, um gemeinsame Aktionen vorzubereiten. Die Gleichstellungsbeauftragten in der Region setzen sich auch dafür ein, dass die Finanzierung vom Hilfesystem (Frauenhäuser, Notrufe, Beratungsstellen) für von Gewalt betroffenen Menschen sichergestellt wird.

Die hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Ludwigslust-Parchim und die Leiterin des Freizeithauses organisieren in der „ Anti Gewalt Woche“ gemeinsame Projekte. Im vergangenen Jahr war es eine Bustour durch den ländlichen Raum. Auch die Frauen und Männer aus dem ländlichen Raum sollen wissen, wo sie Hilfe bekommen und welche Hilfsangebote im Landkreis zur Verfügung stehen. Das Frauenhaus begeht im November 2015 sein 20-jähriges Bestehen.

Seniorenarbeit

Ein Ziel der Geschlechterpolitik ist es, älteren Menschen Mut zu machen, das Alter als neuen Lebensabschnitt zu begreifen, in dem sie ihre Interessen verwirklichen und ihr Umfeld mit gestalten können. Das ist auch ein Schwerpunkt, den sich der Senioren und Behindertenbeirat der Stadt Hagenow gestellt hat. Es werden Vorträge zu verschiedenen Themen und Veranstaltungen organisiert, wie z.B. der Gesundheitstag, Fragen zur Rente, Umgang mit dem Handy, Training mit dem Rollator beim Ein-/Aussteigen in/aus dem Bus, eine Weihnachtsfeier, Sportnachmittage und vieles mehr. Bei der Planung und Durchführung bestimmter Baumaßnahmen und Angelegenheiten der Stadt wird der Senioren- und Behindertenbeirat mit einbezogen.

Ein Dankeschön geht an dieser Stelle an den Vorsitzenden des Senioren- und Behindertenbeirates, Herrn Thieke, sowie an die Beiratsmitglieder für ihre sehr engagierte Arbeit.

Jugendarbeit

Auf dem Gebiet der Jugendarbeit in der Stadt Hagenow, die ich mit begleite, erfolgt eine gute Zusammenarbeit mit der Leiterin des Freizeithauses, Frau Förster.

In den letzten Jahren konnten gemeinsam zahlreiche Projekte organisiert werden, weil dafür entsprechende Fördermittel eingeworben wurden, wie z.B. für die „Mitmachküche“ im Freizeithaus. Durchgeführt wurden u.a. das Schwarzlichttheater, ein Ferienlager nach Schweden, der Austausch mit Jugendlichen aus Polen, der Kindertag, eine Weihnachtsfeier und die Veröffentlichung eines Kochbuches. Jedes Jahr besuchen ca. 20000 Kinder das Freizeithaus. Es ist bei vielen Familien auch außerhalb unserer Stadt beliebt.

Jugendbeirat der Stadt Hagenow

Auch der Jugendbeirat der Stadt Hagenow erfährt meine Unterstützung. Leider sind in den letzten Jahren zahlreiche Jugendliche ausgeschieden, aber seit zwei Jahren haben wir uns neu gefunden. Eine große Rolle spielt hier auch die Hilfe der Schulsozialarbeiterinnen. Viele Projekte, wie z.B. ein Fußballturnier, ein Rockkonzert im KON, die Beteiligung am Kinderfest oder bei der Gestaltung des „Labyrinth“ wurden durchgeführt. Der Jugendbeirat ist auch bei der Gestaltung der Spielplätze in Hagenow mit einbezogen worden sowie bei den Sportworkshops.

Familienpolitik

Ein weiterer Schwerpunkt der Gleichstellungsarbeit ist die Verbesserung der Familienpolitik. In der heutigen Zeit orientiert sich die Lebensplanung junger Frauen und Männer daran, Erwerbstätigkeit und Familienleben miteinander zu vereinbaren. Auch im Hinblick auf eine eigenständige Einkommenssicherung, ausreichende Altersbezüge und die Vermeidung von Armut ist es für Familien notwendig geworden, dass zwei Einkommen zum Familienhaushalt beitragen. Deshalb muss mit entsprechenden Rahmenbedingungen dafür gesorgt werden, dass sich die Familien in unserer Stadt wohlfühlen und nicht abwandern.

Lokales Bündnis für Familie

Aus dem Präventionsrat der Stadt wurde deshalb das „ Lokale Bündnis für Familie“ gegründet. Im letzten Jahr erfolgte die Teilnahme am Wettbewerb „Familienfreundliche Stadt“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Dafür gab es bereits drei Mal eine Auszeichnung. Die gemeinsamen Ziele im Bündnis sind in einem Leitbild für die Stadt zusammengestellt worden. Dieses ist auf unserer Homepage eingestellt und das Bündnis für Familie im Internet unter www.Familienbündnis.de zu finden. Das „Lokale Bündnis für Familie“ hat im vergangenen Jahr verschiedene Themen behandelt und Projekte erfolgreich durchgeführt, wie:

-Familienrallye; Kinderfest; Familientag in der Otto-Ibs-Halle; Weihnachtsfeier für sozialschwache Familien; Anfertigung Flyer „Wer hilft Kids in Hagenow?“ (soll neu aufgelegt werden) und den „Wegweiser“r Hagenow.

Neu ist das Projekt „Willkommen in Hagenow“. Dieses Projekt entstand aus dem Arbeitskreis FIN. FIN steht für Familie, Information und Netzwerk im Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Ziel ist es, mit kompetenten Partnern die Entwicklungsmöglichkeiten von Eltern mit ihren Kindern frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Als Koordinatorin für unsere Stadt setze ich mich dafür, gemeinsam mit Frau Heitmann vom Internationalen Bund (IB), ein. Es geht um Angebote, die die Eltern in der Erziehung und in Beziehungskompetenzen stärken sowie in belastenden Situationen entlasten. Über das Projekt „Willkommen im Leben bekommen Eltern eines neugeborenen Kindes in Hagenow einen „Willkommens-Rucksack“. Dieser enthält neben Informationsmaterial zum Thema Familie auch einige Dinge für das Baby. Ein Dank geht an die Sponsoren, es sind die Stadtwerke Hagenow GmbH und die Hagenower Wohnungsbaugesellschaft.

Projekt „Frauenfrühstück“

Seit zwei Jahren wird dieses Projekt unter dem Motto „Runter von der Couch Rein ins Leben“ am Kietz durchgeführt. Probleme, Nöte und Möglichkeiten für Hilfeleistungen werden gemeinsam besprochen. Zu jedem Frauen-Café werden Gäste eingeladen, die zu ausgewählten Themen sprechen und informieren. Die Themenauswahl erfolgt von den Frauen selbst. So konnte beispielsweise das Job-Center, die Agentur für Arbeit und der Fachdienst Jugend vom Landkreis Ludwigslust-Parchim gewonnen werden.

Die tägliche Arbeit zeigt, dass in Sachen Gleichberechtigung in den vergangenen Jahrzehnten viel erreicht wurde, vieles selbstverständlich geworden ist. Erfolge sind sichtbar, Handlungsbedarfe bestehen aber weiterhin. Bedanken möchte ich mich bei allen Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern sowie bei den Ortsteilvertreterinnen und Ortsteilvertretern für die gute Zusammenarbeit, ganz besonders bei den Mitgliedern des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales.

Arbeit in Gremien; Verwaltungsaufgaben; Sprechstunde und Beratung

-Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten

-Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten

-ASP- Regionalbeirat in Westmecklenburg

-Lokale Arbeitsgruppe Süd-West-Mecklenburg „LEADER“

-Landesfrauenrat

-Arbeitsgruppe „usliche Gewalt“

-Städte- und Gemeindetag

Verwaltungsaufgaben:

-Mitwirkung an Personalangelegenheiten

-Beteiligung an Stellenbesetzungsverfahren

-Mitarbeit bei der Personalentwicklung

-Erarbeitung von Stellungnahmen, Projekten und Konzepten

-Anregung von Initiativen mit dem Ziel der Geschlechtergerechtigkeit

-Teilnahme an Ausschusssitzungen

Sprechstunde und Beratung von Bürgerinnen und Bürgern:

-in Fällen häuslicher Gewalt

-bei Beziehungs- und Trennungsproblemen

-Kinderbetreuung

-zur Arbeitssituation, bei Existenzgründung

-rdermöglichkeiten

-Vermittlung an Beratungsstellen

-Kontaktvermittlung zu Vereinen und Verbänden

Damit die Gleichstellung von Frauen und Männern wirklich gelebt werden kann, sind die Verantwortlichen stets aufgefordert zu bedenken, welche gesellschaftsspezifischen Auswirkungen ein Beschluss hat. Es ist wichtig, dass sowohl die Sichtweisen der Frauen, als auch die der Männer in allen Zusammenhängen herangezogen werden. Ihr Grundsatz ist es, nach dem Grundgesetz Artikel 3 Absatz 2 Frauen und Männer sind gleichberechtigt ihre Arbeit fortzusetzen.

Ende der Ausführungen

Stadtvertretervorsteherin Frau Dr. Meier dankt Frau Schweda für die Berichterstattung.

Dem Dank schließt sich Herr Schlüter an. Eingehend auf die großen Herausforderungen, die in Fragen Asylbewerber / Flüchtlinge auf uns alle zukommen, möchte Herr Schlüter von Frau Schweda wissen, wie sie sich als Gleichstellungsbeauftragte auf diese neue Aufgabe vorbereitet, damit die Integration auch gelingen kann. Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund würden auch in der Stadt Hagenow auf Dauer bleiben, viele von ihnen aus Kulturkreisen kommen, wo die Frauenrechte nicht so durchgesetzt sind.

Frau Schweda informiert über die heute im Freizeithaus stattgefundene Veranstaltung im Rahmen der „Interkulturellen Woche“, an der Vertreter der AWO, der evangelischen Kirche, der BBS START, der Stadtverwaltung sowie Vertreter anderer Ämter und Behörden teilgenommen haben, um gemeinsam mit Einwohnern und Migranten eine Gesprächsrunde zum Thema Flüchtlingshilfe zu führen. Der großen Herausforderung sei sie sich bewusst und werde als Gleichstellungsbeauftragte den hilfesuchenden Menschen, die bei uns leben möchten, Unterstützung und Hilfe anbieten.

Namens der CDU-Fraktion bietet Frau Benzien der Gleichstellungsbeauftragten auch Hilfe und Unterstützung an. Sie habe die Einrichtung der BBS START persönlich auch schon aufgesucht und Sachspenden dort abgegeben.

An dieser Stelle weist Frau Schweda auf noch bestehende Probleme hinsichtlich der Koordinierung hin, da es in dieser Frage bisher keine Regelung gab. Eine von der BBS START eingerichtete Kontaktadresse im Internet soll nun ermöglichen, dass der Einsatz der Helferinnen und Helfer besser koordiniert wird.

r den sehr ausführlichen und umfangreichen Bericht dankt auch Frau Lagemann der Gleichstellungsbeauftragten Frau Schweda. Zum Thema Asylbewerber / Flüchtlinge gibt Frau Lagemann der Gleichstellungsbeauftragten den Hinweis, dass bei der evangelischen Kirche eine Migrationsbeauftragte tätig ist, die sich auch um Flüchtlingsfrauen und deren Kinder kümmert.

Frau Schweda dankt für den Hinweis und teilt mit, dass auch diese Vertreterin der evangelischen Kirche an der heutigen Veranstaltung im Rahmen der „Interkulturellen Woche“ teilgenommen hat, gemeinsam Absprachen getroffen worden sind.

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

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